Der Linieneinsatz beginnt

Ab November 1997 kommen die Ulfe regelmäßig im Linienbetrieb zum Einsatz. Und im Jahr 2000 stockt die Inbetriebnahme.

Die 3. Leuchte

Zwischen Juli 2000 und April 2001 war der B 638 der neueste in Betrieb befindliche Ulf. Grund dafür waren geänderte gesetzliche Voraussetzungen, die ein drittes Licht (Spitzensignal) und einen Rückspiegel bei neu zugelassenen Fahrzeugen vorsehen. Um ein ausreichendes Blickfeld auf den Spiegel zu ermöglichen wurde das vordere, rechte obere Fenster ab B 626 vergrößert ausgeführt .

Die zweite Bauserie war mit Ende 2000 ausgeliefert (B bis Nummer 654). Nun werden wieder Fahrzeuge der Type A ausgeliefert, dieses Baulos umfasste die Nummern 12 bis 29.

Im Linieneinsatz befanden sich die Wiener Niederstflurstraßenbahnen im Mai 2001 auf den Linien 6, 31, 46, 65 und 67, wobei der Typ A als 46er und 65er und der B als 6er, 31er und 67er verkehrt (hier geht es zu einer Fotoserie aus dem Jahr 2001, die den B 629 auf allen drei Linien zeigt.). Stationiert wurden die ersten Ulfe in der Remise Favoriten, ehe sie auch in Floridsdorf und Ottakring "eingezogen" sind.

Zur Groteske verkam Anfang 2001 die Genehmigung der restlichen Fahrzeuge der 2. Bauserie (B 639 -654) die teilweise über ein dreiviertel Jahr "auf Halde" standen, weil sie von den Behörden keine Betriebsgenehmigung erhalten. Die Begründung lag in den immer wieder neu verlangten Brandschutzgutachten, die im Februar 2001 in der Forderung nach einer Notausstiegstür im Heck gipfelte, nachdem man zur Erkenntnis kam, dass die Sicherheitsglasscheiben im Notfall nicht einfach einzuschlagen sind.

Warum aber nicht vorläufige Betriebsbewilligungen mit Auflagen (Nachrüstung binnen einer gewissen Frist) erteilt werden, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Die danach zur Auslieferung gekommene zweite Serie der kürzeren Ulfe Typ A (Nummern 12ff.) ereilte dasselbe Schicksal.

Am 20. April 2001 kamen endlich elf weitere Ulfs zum Linieneinsatz, es sind dies die B 639-649, die von Floridsdorf aus auf der Linie 31 zum Einsatz kommen. Ursprünglich war geplant vom Ministerium eine Typengenehmigug zu erwirken, da das zuständige Ministerium aufgrund Überlastung (Stichwort: Kaprun) aber diesem Wunsch nicht nachkam, erhielten die genannten Fahrzeuge Einzelgenehmigungen die von lokalen Behörden erteilt werden dürfen. Diese haben das Spitzensignal, einen Aussenspiegel und im Heck unter der letzen Bank eine Weichenkrücke um im Notfall über das Heck aussteigen zu können. Eine Bildserie dazu finden Sie hier.

Per 4. Mai 2001 kamen auch auf der Linie 46 Ulfe der Type A zum Einsatz, wobei es sich, wie auch von Dezember 2000 - April 2001 in Floridsdorf, um geliehene Favoritner Fahrzeuge handelte. Eigene Ulfe folgten dann ab Ende Mai 2001. Ab 25. Mai 2001 kamen auch die letzten Fahrzeuge der ersten Baureihe zum Einsatz, allerdings hatten sie keine Fahrbewilligung für Tunnelstrecken.

Im Mai 2001 starb der Vater des Ulf Ing. Lenk nach einem arbeitsreichen und innovativem Leben im Alter von 66 Jahren. Einen Nachruf von Ronald Durstmüller finden Sie in der stadtverkehr-austria-mailingliste.

Ab dem Nationalfeiertag 2001 (26.10.) kommen die Ulfe auch auf der Linie J zum Einsatz..

Danach wurden wieder lange Ulfe der Type B ausgeliefert und ab 28. Oktober 2002 kamen die Niederstflurstraßenbahnen auch auf der Linie 71 (Bilderserie von damals hier) zum Einsatz, ein knappes Monat später, am 23.11.2002 folgte die Linie 43.
Das Auftragsvolumen für die ersten 34 Straßenbahnen betrug ca. 78 Mio. Euro. (10A und 24B).

Technische Daten: (aus Infobroschüre des Konsortiums SGP Verkehrstechnik Elin Siemens/Mai 1995)

  ULF 197-4 entspricht Wiener Typ A ULF 197-6 entspricht Wiener Typ B
     
Spurweite
1.435 mm
Länge
24,2 m
35,5 m
Breite
2,4 m
Einstiegshöhe über SOK
180 mm
Fußbodenhöhe über SOK
205 mm
Niederfluranteil
100 %
Raddurchmesser
670 mm
Fahrwerk
radial gesteuerte Portalfahrwerke
Sitzplätze
42
66
Stehplätze bei 4 Pers/m2 (Angaben 1998)
102 (94)
154 (143)
Anzahle der Türen
5
7
Dauermotorleistung
6 x 60 kW
8 x 60 kW
Fahrzeugsteuerung
SIBA 32 /ELTAS
v max
70 km/h
Max. Anfahrbeschleunigung
1,4 m/s2
Max. Bremsverzögerung
3,0 m/s2